IP-Kameras stammen ursprünglich aus dem Überwachungsbereich und sind in der Regel fest installiert. Oft mit Möglichkeiten wie PTZ zur ferngesteuerten Bewegung/Drehung der Kamera, etc.
Für Live-Streaming dienen sie sowohl der Übertragung von Stränden, Skipisten, von Hotels und öffentlichen Gebäuden auf die Skyline oder öffentliche Plätze, usw. als auch für die Übertragung von z.B. Sitzungsräumen und Kongresssälen die nur eine feste Kameraeinstellung für das Rednerpult benötigen.
Marktführender Hersteller ist Axis mit einer sehr breiten Auswahl von unterschiedlichsten Modellen. Bei der Auswahl von IP-Kameras sollten Sie darauf achten, dass die Kamera H.264 Streaming (RTSP oder RTMP) unterstützt als auch Audio übertragen kann (Mikrofone sind bei vielen Modellen nicht vorhanden).
Empfehlenswerte Hersteller:
Eher wenige Kamera-Hersteller bieten Camcorder an, die selbstständig live streamen können. Beispielsweise JVC Professional mit der GY-HM200E.
Der Encoder zum Senden des Livestreams ist in der Kamera integriert. Es wird somit weder externe Encoding-Software am PC noch eine separate Encoding-Hardware als Live-Encoder benötigt. Die Kamera überträgt direkt über Ihr WLAN zum Streamingserver.
Bereits während der Entwicklung und Markteinführung haben wir JVC mit einem Pilotprojekt begleitet. Die Kameras arbeiten per UDP-Stream (Live Push, MPEG-TS Transportstream). Die neuen Modelle unterstützen das empfehlenswerte Streaming per RTMP.
Die Verbindung zum Internet wird per WLAN aufgebaut. Ggf. können Sie einen LTE Router bzw. Ihr Smartphone verwenden (WLAN „Tethering“ Hotspot).
Alle unsere Streamingserver Pakete unterstützen die GY-HM200E, GY-HM650 und vergleichbare Kameras. In der Regel liefern aber Live-Encoder außerhalb der Kamera bessere Videoqualität. Dafür sind Kameras mit eingebautem Live-Encoder ggf. flexibler mobil einsetzbar.
Dies ist eine Anleitung für Einsteiger. Sie ist hierzu etwas länger, aber dafür leicht verständlich.
Damit der Streamingserver einen RTSP-Stream von Ihrer IP-Kamera „abholen“ kann, sind drei Schritte notwendig.
Vergleichbar der Domain „www.video-stream-hosting.com“: diese Adresse führt zu einem Webserver der diese Webseite an Ihren Browser überträgt. Eine RTSP-Adresse führt aus dem öffentlichen Internet zu Ihrer IP-Kamera.
Für den Zugriff per RTSP-Adresse benötigt Ihr Internetanschluss entweder eine feste IP-Adresse oder Sie benötigen eine DynDNS-Adresse.
FRITZ!Box Oberfläche > Internet > Freigaben > Registerkarte DynDNS. (Beispiel)
Die RTSP-Adresse von Ihrer Kamera lautet nun bspw.:
rtsp://ihrfirmenname.dyndns.org (weiteres siehe Punkt B)
Anfragen aus dem Internet werden normalerweise pauschal blockiert. In diesem Fall soll der Aufruf der RTSP-Adresse aber beim externen Aufruf an Ihre IP-Kamera um lokalen Netzwerk weitergeleitet werden, damit diese den Videostream ausliefern kann. Wie erfolgt die Verbindung zwischen Ihrem Router und der IP-Kamera?
Angenommen die IP-Adresse oder DynDNS-Adresse entspricht der weltweiten Adresse von einem Gebäude = Ihr Router. Dann wird Ihre Post weltweit zu Ihrem Gebäude/Router geliefert und muss danach noch der richtigen Wohnung innerhalb des Gebäude zugeordnet werden. Hierfür gibt es den „Port“.
Der Port führt zu der IP-Kamera innerhalb von Ihrem Netzwerk (statt zu allen anderen mit dem Router verbundenen Geräten).
Eine IP-Kamera „hört“ für RTSP auf den Port 554!
Sie öffnen hierfür die Einstellungen von Ihrem Router (z.B. per Eingabe „fritz.box“ in Ihrem Browser) und erstellen eine Port-Weiterleitung.
Beispiel Einrichtung FRITZ!Box Oberfläche > Internet > Freigaben > Register Portfreigaben
„Gerät für Freigaben hinzufügen“ wählen:
Falls Sie mehrere IP-Kameras einrichten möchten, verwenden Sie bei jeder Kamera erneut „Port an Gerät: 554“, jedoch für „Port extern gewünscht“ jeweils eine höhere Portnummer wie z.B. 11000, 12000, usw.
Der Port wird der IP bzw. der DynDNS-Adresse mit „Doppelpunkt Portnummer“ angehängt. Die RTSP-Adresse lautet nun:
rtsp://20.40.55.20:10000 (weiteres siehe Punkt C)
rtsp://ihrfirmenname.dyndns.org:10000 (weiteres siehe Punkt C)
Leider gibt es hier keinen Standard, sondern jeder Kamerahersteller hat sich selber etwas Neues einfallen lassen. Im Fall von IP-Kameras des Marktführer, Firma Axis, lautet der benötigte Anhang der URL „/axis-media/media.amp“. Wie dieser Anhang bei Ihrer Kamera lautet, kann Ihnen das Handbuch der Kamera verraten. Ggf. auch eine Google-Suche nach „rtsp herstellername“.
Die komplette RTSP-Adresse lautet nun:
rtsp://20.40.55.20:10000/axis-media/media.amp
rtsp://ihrfirmenname.dyndns.org:10000/axis-media/media.amp
TEST
Sie können den Videoabruf beispielsweise mit dem kostenfreien VLC Player testen:
Menü Datei > Netzwerk öffnen > Eingabe der RTSP-Adresse
Sollte nach einem Benutzernamen + Passwort gefragt werden, ist dies in der Konfiguration Ihrer Kamera so eingerichtet worden. (Wir benötigen dann ebenfalls diese Daten um den Stream abrufen zu können.)
Servereinrichtung
Bitte senden Sie uns die RTSP-Adresse(n) Ihrer Kamera(s). Wir nehmen die Konfiguration von Ihrem Account vor und stellen Ihnen einen Player für Ihre Webseite zur Verfügung.
Sollten Sie Spielfilme per Streaming abrufen oder übertragen wollen, ist dies rechtlich zu prüfen. Relevant ist nicht die Streaming-Technologie, sondern der Inhalt von urheberrechtlich geschützten Inhalten wie einem Film aus Hollywood. Relevant sind auch Themen wie Lizenzen, Einverständnis und Freigabe, GEMA, Tantiemen, usw. Da wir Sie hierzu nicht rechtlich beraten können, empfehlen wir Ihnen eine Beratung bei einem fachlich damit vertrauten Anwalt.
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