Streaming- und
IP-Kameras

IP-Kamera (Netzwerkkamera)

IP-Kameras stammen ursprünglich aus dem Überwachungsbereich und sind in der Regel fest installiert. Oft mit Möglichkeiten wie PTZ (ferngesteuerte Bewegung, Drehung und Zoom der Kamera).

Für Live-Streaming dienen sie sowohl der Übertragung von Skipisten, Stränden, Hotels, öffentlichen Plätzen oder den Blick über die Skyline einer Stadt, als auch für die Übertragung von Sitzungsräumen und Kongresssälen die nur eine feste Kameraeinstellung für das Rednerpult benötigen.

Ergänzend werden programmierte PTZ verwendet, um bspw. bei einer Ratssitzung verschiedene Positionen im Raum auf Knopfdruck anzufahren (Rednerpult, Ratspräsident, Totale) .

Marktführender Hersteller ist Axis mit einer sehr breiten Auswahl von unterschiedlichsten Modellen. Für Veranstaltungs-Übertragung sind auch die Kameras von Panasonic sehr zu empfehlen (die auch per SDI statt nur IP übertragen). Bei der Auswahl von IP-Kameras sollten Sie darauf achten, dass die Kamera H.264 Streaming (RTSP oder RTMP) unterstützt. Ergänzend je nach Anwendungsfall sollte sie auch Audio in AAC oder MP3 übertragen können (Mikrofone sind bei vielen Modellen nicht vorhanden).

Empfehlenswerte Hersteller:

  • Axis (Marktführer)
    Typische Abruf-URL: rtsp://IP:554/axis-media/media.amp
  • Panasonic (auch PTZ mit SDI-Videoausgabe und Videopult)
    Typische Abruf-URL: rtsp://IP:554/MediaInput/h264
  • Abus
    Typische Abruf-URL: rtsp://IP:554/video.h264
Streaming-Kameras

Eher wenige Kamera-Hersteller bieten Camcorder an, die selbstständig live streamen können. Beispielsweise JVC Professional und Sony.

Der Encoder zum Senden des Livestreams ist in der Kamera integriert. Es wird somit weder externe Encoding-Software am PC noch eine separate Encoding-Hardware als Live-Encoder benötigt. Die Kamera überträgt direkt über Ihr WLAN zum Streamingserver.

Bereits während der Entwicklung und Markteinführung haben wir JVC mit einem Pilotprojekt begleitet. Die Kameras arbeiten per UDP-Stream (Live Push, MPEG-TS Transportstream). Die neuen Modelle unterstützen das empfehlenswerte Streaming per RTMP oder SRT.
Die Verbindung zum Internet wird per WLAN aufgebaut. Ggf. können Sie einen LTE Router bzw. Ihr Smartphone verwenden (Tethering WLAN-Hotspot).

Alle unsere Streamingserver Pakete unterstützen diese Kameras. In der Regel liefern aber Live-Encoder außerhalb der Kamera bessere Videoqualität. Dafür sind Kameras mit eingebautem Live-Encoder ggf. flexibler mobil einsetzbar.

RTSP Abruf per IP oder DynDNS einrichten

Dies ist eine Anleitung für Einsteiger. Sie ist hierzu etwas länger, aber dafür leicht verständlich.
Damit der Streamingserver einen RTSP-Stream von Ihrer IP-Kamera „abholen“ kann, sind drei Schritte notwendig.

A) Als Erstes benötigen Sie eine erreichbare Adresse im Internet.

Vergleichbar der Domain „www.video-stream-hosting.com“: diese Adresse führt zu einem Webserver der diese Webseite an Ihren Browser überträgt. Eine RTSP-Adresse führt aus dem öffentlichen Internet zu Ihrer IP-Kamera.

Für den Zugriff per RTSP-Adresse benötigt Ihr Internetanschluss entweder eine feste IP-Adresse oder Sie benötigen eine DynDNS-Adresse.

  • Feste IP-Adresse
    Manche Internetanschlüsse haben eine feste, nicht veränderbare IP. Dies ist eine weltweit erreichbare, einzigartige Adresse die direkt zu Ihrem Router führt. Angenommen diese IP lautet „20.40.55.20“, dann lautet der Aufruf der RTSP-Adresse von Ihrer IP-Kamera:
    rtsp://20.40.55.20 (weiteres siehe Punkt B)
  • DynDNS Adresse
    Die meisten Internetanschlüsse haben eine dynamische IP. Das heißt, die IP ändert sich regelmäßig. Würden Sie nun die gerade aktuelle IP für die RTSP-Adresse verwenden, würde diese kurzzeitig auch zu Ihnen führen – aber vielleicht morgen nicht mehr und der Abruf Ihrer IP-Kamera wäre nicht mehr möglich.
    Sie benötigen daher eine Domain-basierte Adresse. Die Domain (z.B. www.ihrfirmenname.de) ist dann der öffentliche Name und führt immer zu Ihrer aktuellen IP-Adresse.
    Hierfür gibt es Service-Dienstleister, die dies technisch für Sie realisieren. Sie erhalten (oft kostenlos) eine dauerhaft gültige Domain-basierte Adresse (z.B. ihrfirmenname.dyndns.org). Auf Ihrem PC oder direkt im Router läuft hierfür eine App, die bei jedem Wechsel Ihrer IP den Service-Dienstleister informiert, wie die nun neue IP-Adresse lautet. Somit bleiben Sie über die Domain-basierte Adresse (DynDNS) erreichbar.
    Neben einer Software auf Ihrem PC können auch viele Router diese Aufgabe übernehmen. Dies ist von Vorteil, denn ein Router läuft 24/7 und bemerkt zudem IMMER sofort, wenn sich die IP geändert hat.

Beispieleinrichtung einer AVM FRITZ!Box
FRITZ!Box Oberfläche > Internet > Freigaben > Registerkarte DynDNS. (Beispiel)
Die RTSP-Adresse von Ihrer Kamera lautet nun bspw.:
rtsp://ihrfirmenname.dyndns.org (weiteres siehe Punkt B)

B) Als Zweites muss Ihr Internet-Router eingerichtet werden.

Anfragen aus dem Internet werden normalerweise pauschal blockiert. In diesem Fall soll der Aufruf der RTSP-Adresse aber beim externen Aufruf an Ihre IP-Kamera im lokalen Netzwerk weitergeleitet werden, damit diese den Videostream ausliefern kann.

Wie erfolgt die Verbindung zwischen Ihrem Router und der IP-Kamera? Ihre IP-Adresse (oder DynDNS Domain) entspricht der weltweit einmaligen Adresse von Ihrem Router. Im bildlichen Vergleich ist dies wie eine postalische Adresse von einem Gebäude. Weltweit lässt sich ein Paket per Post zu Ihrem Gebäude/Router liefern und muss danach allerdings noch der richtigen Wohnung innerhalb des Gebäude zugeordnet werden. In einem Router wird hierfür der IP-Adresse noch der „externe Port“ hinzugefügt.
Der Port ist eine Zahl zwischen 1 und 65535 und teilt dem Router mit, zu welchem Gerät innerhalb von Ihrem internen Netzwerk die Anfrage weitergeleitet werden soll. Die IP-Kamera hat somit eine IP und zusätzlich einen „externen“ Port, über die sie öffentlich erreicht werden kann. Im folgenden Beispiel ist dies der externe Port: 10000.

Die „externe Port“ gehört zur IP und Ihr Router merkt sich die direkte Zuordnung, welches Gerät in Ihrem internen Netzwerk die Anfrage aus dem Internet erhalten soll. Aber nicht nur der Router verwendet einen externen Port der auf die Kamera zeigt, sondern auch die Kamera hat für sich selber einen „internen Port“ der auf den Abruf des Live-Videostream zeigt.

D.h. die Kamera hat über verschiedene Ports verschiedene Wohnungen/Dienste. Der interne Port 80 oder 443 führt bspw. zur Einstellungs-Oberfläche. Wenn Sie in Ihrem lokalen Netzwerk die Kamera mit Ihrem Browser aufrufen, erfolgt dies über diese Ports. Der Livestream der IP-Kamera steht per RTSP normalerweise unter dem „internen Port“ 554 zur Verfügung.

Beispiel Einrichtung einer Port-Weiterleitung:

Im Beispiel gehen wir von einem externen Port 10000 aus. Die IP-Kamera „hört intern“ für den RTSP-Videoabruf auf den Port 554! Dies können Sie für Ihre Einrichtung so übernehmen.

Sie öffnen die Einstellungen von Ihrem Router (z.B. per Eingabe „fritz.box“ in Ihrem Browser).
FRITZ!Box Oberfläche > Internet > Freigaben > Register Portfreigaben
„Gerät für Freigaben hinzufügen“ wählen:

  • Gerät: (hier die IP-Kamera in Ihrem Netzwerk auswählen)
  • „Neue Freigabe“ (Knopf unten rechts) (ggf. nochmals „Port-Freigabe“ wählen)
  • Anwendung: „Andere Anwendungen“
  • Bezeichnung: (ein beliebiger Name für diese Freigabe)
  • Protokoll: (TCP + UDP – in zwei Durchgängen beides einmal einrichten)
  • Port an Gerät: „554“ bis Port „554“
  • Port extern gewünscht: 10000
  • Freigabe aktivieren: ja

Dies führen Sie zweimal durch: einmal für Protokoll TCP und einmal für UDP. Der Port 554 und 10000 bleibt beide male unverändert!

Falls Sie mehrere IP-Kameras einrichten möchten, verwenden Sie bei jeder Kamera erneut „Port an Gerät: 554“, jedoch für „Port extern gewünscht“ jeweils eine höhere Portnummer wie z.B. 11000, 12000, usw.

Der Port wird der IP bzw. der DynDNS-Adresse mit „Doppelpunkt Portnummer“ angehängt. Die RTSP-Adresse lautet nun:
rtsp://20.40.55.20:10000
bzw.
rtsp://ihrfirmenname.dyndns.org:10000

(Weiteres siehe Punkt C)

C) Die RTSP-Adresse führt nun inkl. Portnummer direkt zu Ihrer IP-Kamera. Jetzt muss noch die Kamera passend auf die Anfrage reagieren.

Leider gibt es hier keinen Standard, sondern jeder Kamerahersteller hat sich selber etwas Neues einfallen lassen. Im Fall von IP-Kameras des Marktführer, Firma Axis, lautet der benötigte Anhang der URL „/axis-media/media.amp“. Wie dieser Anhang bei Ihrer Kamera lautet, kann Ihnen das Handbuch der Kamera verraten. Ggf. auch eine Google-Suche nach „rtsp herstellername“.

Die komplette RTSP-Adresse lautet nun:
rtsp://20.40.55.20:10000/axis-media/media.amp
rtsp://ihrfirmenname.dyndns.org:10000/axis-media/media.amp

TEST
Sie können den Videoabruf beispielsweise mit dem kostenfreien VLC Player testen:
Menü Datei > Netzwerk öffnen > Eingabe der RTSP-Adresse

Sollte nach einem Benutzernamen + Passwort gefragt werden, ist dies in der Konfiguration Ihrer Kamera so eingerichtet worden. (Wir benötigen dann ebenfalls diese Daten um den Stream abrufen zu können.)

Servereinrichtung
Bitte senden Sie uns die RTSP-Adresse(n) Ihrer Kamera(s). Wir nehmen die Konfiguration von Ihrem Account vor und stellen Ihnen einen Player für Ihre Webseite zur Verfügung.

Streaming von geschützten Inhalten

Sollten Sie urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Musik oder Film per Streaming übertragen wollen, ist dies rechtlich zu prüfen. Relevant ist nicht die Streaming-Technologie, sondern der Inhalt. Relevant sind u.a. Themen wie Lizenzen, Einverständnis und Freigabe, GEMA, Tantiemen, usw. Da wir Sie hierzu nicht rechtlich beraten können, empfehlen wir Ihnen eine Beratung bei einem fachlich damit vertrauten Anwalt.
Hier finden Sie weitere Informationen (externer Link):
Streaming: Kann eine Abmahnung drohen?

Steinmann » Video Stream Hosting

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